Das tak Kollektiv

 

Künstlerisches Leitungskollektiv

 

Stefanie Aehnelt

Stefanie Aehnelt kam im September 2018 als Geschäftsführerin und Teil der Kollektiv-Kollegialen Leitung zum tak. Ihr jüngstes Projekt war in 2021 die takADEMIE TOGETHERNESS , die sich in mehreren Formaten künstlerisch und diskursiv mit Fragen der Artengerechtigkeit auseinandergesetzt hat, zuletzt in dem performativen Labor Multitopia. Bei der kollektiven Produktion „Die unmögliche Vertreibung des Herrn B.“ 2020 hat sie den Teil „Zwangsräumung“ inszeniert, der Stadtvögel und ihre Bedrohung durch Bauarbeiten thematisiert.

2018 erhielt sie ein Kulturaustauschstipendium des Berliner Senats und arbeitete von März bis Mai in São Paulo an der Produktion boh‘-beh mit jüdischen Einwanderern im Arbeiter- Stadtteil Bom Retiro.

Stefanie ist eine der Gründerinnen des Heimathafen Neukölln, wo sie von 2007 bis 2017 in der Künstlerischen Leitung und als Regisseurin tätig war. Seit 2011 war sie hier auch Geschäftsführerin, dann beendete sie die Mitarbeit. Ihre letzte Produktion am Heimathafen war 2017 Finding Freddy. Der Theaterparcours mit Senior*innen und jungen Schauspieler*innen im Alter von 28 bis 90 Jahren verfolgte den Weg des in Neukölln aufgewachsenen und in die USA emigrierten Halbjuden Alfred Schorn.

Neben dem Theater ist Stefanie politisch aktiv und z. Zt. Sprecherin der LAG Tierschutzpolitik bei den Berliner Grünen.

"Theater ist für mich immer prozessorientiert und bietet die Möglichkeit der Horizonterweiterung auf einer sinnlichen, empathischen, assoziativen und persönlichen Ebene – und zwar für die Beteiligten, wie auch für das Publikum. Es ist unbedingt gesellschaftlich und politisch relevant und sollte dieser Rolle mehr gerecht werden (dürfen), indem ein größerer und breiterer Zugang ermöglicht wird."

 

France-Elena Damian

France-Elena Damian ist 1977 in Brasov (Rumänien) geboren. Sie wächst als Kind von Balletttänzer in Theatern und Varietéshows auf und besucht die Ballettakademie George Enescu in Bukarest bis 1987 ihre Eltern nach Deutschland fliehen. An der John Cranko Ballettschule in Stuttgart absolviert sie weitere vier Jahre klassisches Ballett. In Tübingen studiert sie zunächst Erwachsenenbildung an der „Eberhard Karls Universität“, bis sie 2001 nach Berlin zieht und das Studium an der FU Berlin fortsetzt. Nach zahlreichen Assistenzen und Hospitanzen an mehreren Theatern (u.a Schaubühne Berlin) wird sie im Wintersemester 2005/2006 an der HfS Ernst Busch für Regie aufgenommen. Nach ihrem Regieabschluss 2009, inszeniert u. a. in den Sophiensaelen Berlin, am Schauspiel Magdeburg, am Landestheater Schwerin, am Landestheater Coburg, am Staatstheater Darmstadt, am Heimathafen Neukölln, in New York und Bukarest. 2016 gründet sie zusammen mit Künstler*innen verschiedener Disziplinen das Kollektiv Gianni Maccaroni. Sie ist Mitgründerin des Vereins Pro Quote Bühne e.V. und gehört seit Januar 2018 zum Gründungs- und künstlerischen Leitungsteam des tak - Theater Aufbau Kreuzberg.

Homepage: www.France-Elena-Damian.de

"Interaktive Parcours, Telefoninterventionen und die Suche nach neuen Formaten, die für die Zuschauer (Teilnehmende) immersive theatrale Erlebnisse ermöglichen, bestimmen in den letzten Jahren verstärkt mein künstlerisches Interesse. Thematisch geht es bei der Gestaltung der Erfahrungsräume darum alternative Lebensmodelle zu entwerfen oder aus dem routinierten Alltag auszubrechen. In meinen Arbeiten geht es um alternative Zukunftsentwürfe, in denen nicht Dystopien und das konflikthafte Miteinander im Vordergrund stehen, sondern das ErLeben einer freudvollen, spielerischen, fantasievollen Gegenwart, die es uns erlaubt zuversichtlich in die Zukunft zu schauen und sich neu zu erfinden.  

kainkollektiv

Die international arbeitenden Künstler*innen vom kainkollektiv, das im Kern aus den Gründer*innen MIRJAM SCHMUCK und FABIAN LETTOW besteht, arbeiten seit 2008 in verschiedenen Kollaborationen an theatralen Partituren zwischen (Musik-)Theater, Installation und Performance. Sie realisieren diese Kollaborationen gemeinsam mit dem KAIN ENSEMBLE von NRW und Berlin aus bis Polen, Kroatien, Kamerun, Madagaskar oder in die Türkei. Die Arbeit in internationalen (Ko-)Produktionen – den musiktheatralischen, dokumentarisch-fiktionalen GLOBE OPERAS, einem von kainkollektiv erfundenen und auf umfangreichen Recherchen basierenden Performanceformat – ist ein zentraler Bestandteil der Arbeitsweise. Seit 2012 erhalten sie u.a. die Spitzenförderung Theater des Landes NRW und aktuell bereits zum zweiten Mal die Konzeptionsförderung des Fonds Darstellende Künste. Ihre Arbeiten werden zu internationalen Festivals eingeladen und wurden u.a. mit dem George Tabori Preis (2015) ausgezeichnet. Weitere Informationen unter: www.kainkollektiv.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Nihad Nino Pušija, Lockdown-Foto am Gartenzaun 2020Moritz Pankok 

 Jobst Moritz Pankok MA, * 1974, Bühnenbildner, Regisseur, bildender Künstler und Galerist, Berlin. Studium am Liverpool Institute for Performing Arts, Performance Design (BA) und Central Saint Martins, London & Sevilla, MA Scenography.

Förderpreisträger des Ruhrpreises für Kunst und Wissenschaften der Stadt Mülheim an der Ruhr 2004,Träger des „Premio de la Cultura Gitana“ des Instituto de la Cultura Gitana, Madrid, 2016, Bundesverdienstkreuz am Bande 2018; gemeinsam mit Anna Koch Vorstand des TAK Theater Aufbau Kreuzberg e.V., Gesellschafter und Mitglied der kollektiven künstlerischen Leitung der tak Theater Aufbau Kreuzberg GmbH, in diesem Zusammenhang Regisseur und Bühnenbildner zahlreicher Theateraufführungen, zuletzt „Medea Rromnja“ einer kollektiven Aneignung des Medea Mythos künstlerische Leitung gemeinsam mit Slaviša Marković und u.a. Delaine Le Bas; andere Theaterprojekte im tak waren z.B. die deutsche Uraufführung des Theaterstücks „Rituale, Zeichen, Veränderung“ von Sadallah Wannus, die Produktionen „Das Verschlingen“ und „Das Kind auf der Liste“ des Jungen TAK (Ko-Regie mit Anna Koch, bzw. Dramaturgie und Bühne) oder das Bühnenbild für die Koproduktion mit dem Istanbul Theater Hayal Perdesi, „Zbam“ (Regie: Selin Iscan); kuratorische Mitarbeit mit Caram Kapp an der Projektreihe „Spring Lessons“ mit Kulturprojekten der Mena-Region im Zusammenhang mit dem sogenannten „Arabischen Frühling“; seit 1995 Kulturprojekte mit der Minderheit der Sinti und Roma; Gründer und künstlerischer Leiter der Galerie Kai Dikhas, erste Galerie für die zeitgenössische Kunst der Sinti und Roma (seit 2011 kuratierte Pankok allein für die Galerie etwa 100 Ausstellungen im In- und Ausland).

Die Arbeit der Galerie, die mittlerweile von der neugegründeten Stiftung Kai Dikhas fortgeführt wird, hat besonders zu der großen Aufmerksamkeit, die der zeitgenössischen Kunst der Minderheit Europa-weit zuteil geworden ist, beigetragen. Galerie und TAK Theater arbeiten eng mit den ebenfalls im Aufbau Haus ansässigen Organisationen der Sinti und Roma wie der Dependance des Dokumentationszentrums Deutscher Sinti und Roma (Eröffnung 2015), den Organisationen Amaro Drom und Amaro Foro sowie dem in Berlin ansässigen European Institut for Arts and Culture (ERIAC) zusammen; Pankok war Mitglied des internationalen Beirats des Digitalen Archivs der Sinti und Roma, RomArchive; ist Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Kommunikationsaufbau; Herausgeber der Buchreihe „Kai Dikhas“ über die zeitgenössische Kunst der Sinti und Roma, Mitherausgeber des Buches „Das Schwarze Wasser“ über das „Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma“ und mehrjähriger Mitarbeiter, Bühnenbildner und Weggefährte des european rom theatre Pralipe; er ist Mitbegründer des „Die Vielen e.V.“, der sich gegen Rechtspopulismus und Rassismus einsetzt; seit einem Alter von etwa 18 Jahren mit der Verwirklichung von Ausstellungen des Werkes seines Großonkels Otto Pankok beschäftigt, Vorstandsmitglied der Otto Pankok Stiftung, die den Nachlass des Künstlers betreut und das Otto Pankok Museum in Hünxe - Drevenack führt. Pankok hat zwei Söhne, Konradin (9) und Jonathan (5) und eine Tochter Amalie Selene Ehra (0), und lebt mit seiner Freundin Anna Katharina Koch zwischen Berlin, Mülheim an der Ruhr und Griechenland. 

 

non nobis solum, sed toti mundi nati. -
Wir sind nicht für uns selbst, sondern für die ganze Welt geboren

Leitspruch des Liverpool Institute for Performing Arts

 

„Die Kunst Moritz Pankok’s zeigt elegant ausgeführte Alternativen zu einem Leben in sozialer Apathie

Dr.Angela Dimitrakaki, Kunsthistorikerin,  Athen und Edinburgh 

Foto: Nihad Nino Pušija, Lockdown-Foto am Gartenzaun 2020

 

 

Lydia Ziemke

Lydia Ziemke ist freie Theaterregisseurin. Sie wuchs in Potsdam auf und studierte alte Sprachen an der Universität Edinburgh und Regie an der London Academy of Music and Dramatic Art. 2009 gründete sie die internationale Theaterkompanie suite42 mit der Produktion LAND OHNE WORTE von Dea Loher, die, nominiert für den THE STAGE Acting Excellence Award und auf zahlreiche internationale Festivals eingeladen, u.a. zum »Premières«-Festival Strasbourg und dem »MESS«-Festival Sarajevo 2010, immer noch tourt. Lydia war 2010 erste deutsche Stipendiatin für das CULTURAL LEADERSHIP INTERNATIONAL Programm vom British Council. In diesem Kontext arbeitete sie in vielen nahöstlichen und maghrebinischen Ländern, woraus sich seit 2011 ein Großteil der Arbeit von suite42 in Berlin speist. 

Bei suite42 kommen internationale Theater- und andere KünstlerInnen für transnationale Theaterprojekte zusammen, die sich mit geschichtlichen Knotenpunkten und Auswirkungen von Gewalt und Migration auf Einzelne und Gesellschaften befassen. Dazu kommen immer aufwendige Recherchen, Einbeziehung von ExpertInnen und Kontextveranstaltungen aus akademischen und anderen künstlerischen Quellen.

An verschiedenen Berliner Theatern realisierte die Kompanie seit 2011 Inszenierungen von Texten zeitgenössischer arabischer Autor*innen, so am Heimathafen Neukölln in der Reihe »LILA RISIKO SCHACHMATT« von Mohammad Al Attar (Syrien), Imad Farajin (Palästina) und Jaouad Essounani (Marokko).

Der Fokus ging dann von der Arbeit mit Autoren hin zu Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit arabischsprachigen Kompanien. Innerhalb der globalpolitischen Ereignisse der letzten neun Jahre hat sich der Aspekt der aktiven Zeitgenossenschaft, der inhaltliche und methodische Austausch und das Anerkennen der Probleme als gemeinsame Herausforderungen als essentiell und konstant inspirierend erwiesen. 

Unter dieser Prämisse entstanden u.a. diese Arbeiten: 2015 »HUSSEIN« in Kooperation mit der libanesischen Kompanie ZOUKAK und 2017 »LA PEUR DOIT CHANGER DE CAMP« in Kooperation mit dem Thêatre Regional de Bejaia in Algerien; »FIEBERFLUTEN« von Matin Soofipour (Iran); »FALTET EURE WELT« in Kooperation mit dem Arab Origami Center, Alexandria; 2018 »YOUSEF WAR HIER« von Mohammed Al Attar; 2019 »ABOUT FRANCOIS« in Kooperation mit dem El Hakawati Theatre, Jerusalem und »DAS NACKTE GUTE LEBEN« in Kooperation mit Zoukak, Beirut und dem Schauspielhaus Hamburg. Die Produktionen tourten in den Herkunftsländern der Autoren und u.a. nach Frankreich. Der zweite Fokus liegt auf der deutschen Teilung und die Nachwendezeit, so bei »AND THEN WE TOOK BERLIN« von Anne Rabe und Peca Stefan, und der momentan in Berlin entstehenden Theaterserie »GeRecht« (AT), die Anfang 2021 als immersive Video-Installation herauskommt. Neben dieser Premiere wird 2021 das multinationale Projekt »THE SUN SETS EIGHT TIMES A DAY« im virtuellen Raum umgesetzt.

suite42 setzt sich im Namen zusammen aus dem, was ein weiter Raum zum temporären Leben und Arbeiten oder ein Musikstück sein kann und der Ziffer 42, die nach Douglas Adams die Antwort auf die größte aller Fragen, die nach dem Sinn des Lebens, ist – die aber immer wieder viel genauer gestellt werden muß. Die Inszenierungen spielen mit verschiedenen Sprachen, komplexen Kompositionen und metaphorischen Bilderwelten. Die Arbeit der Kompanie wurde in »Theater der Zeit« als »Übersetzung des Unaussprechlichen« beschrieben, und wird seit 2011 in allen Förderinstrumenten der Freien Szene gefördert.

Lydia Ziemke erarbeitet Hörspiele, Audio Walks und Features, u.a. für Deutschlandradio Kultur und das Kunstfest Weimar, und publiziert Essays und Artikel, u.a. bei Zenith Online und mikrotext. www.suite42.org 

Die letzten zehn Jahre haben Lydia und suite42 gezeigt, dass die akutesten politischen Krisen (darunter die Entwicklung des radikalen politischen Islam) auch in enger Koproduktion zwischen Mitteleuropa und der MENA (Middle East/North Africa) - Region entstanden sind und dass sie nur durch die Beendigung der vereinfachten Erzählung von Gut und Böse gelöst werden können. 

“Der Wert der internationalen Solidarität ist momentan für mich besonders spürbar, denn sie fließt andersherum als allgemein angenommen: Die KollegInnen in den nahöstlichen und maghrebinischen Ländern sind krisenerprobt und teilen Lösungsansätze und Zukunftsperspektiven großzügig und kreativ.”

 

Team (Mehr Zum TEAM, BILDER!)

Henning Streck,

Wolfgang "Tatch" Mirche 

technische Betreuung, Audiomagie

 

 

 

 

 

 

  

 

Antje Kuhfeld

technische Betreuung, Lichtzauber und mechanische Wunder

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alexandra Voiades

Vermietungen, Event Management: Vermietungen@tak-berlin.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Caram Kapp

ist Gestalter und unabhängiger Kulturforscher. Derzeit fokussiert er sich auf die Grenzen der Methodik, Ethik und Innovationswünsche in der alltäglichen Kulturarbeit und der prozeduralen Entwicklung von lösungsorientierten Arbeitsprozessen. 

am tak ist er für die Öffentlichkeitsarbeit und lokale Vernetzungen zuständig. Sinnbildlich links: das Wesen aus der Öffentlichkeitsarbeit, aufgenommen von Tammo Walter am tak Theater während des Lockdown im November 2020.