In der Zukunft schwelgen

1 Das Private ist immer politisch (und umgekehrt)

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Lesung mit Gespräch über die Kämpfe um Menschenwürde unter autoritären Regimen

Rund 12 Jahre nach dem Beginn der Revolutionen in den Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas ist der Kampf gegen autoritäre Regime, für Menschenwürde und politische Reformen noch nicht vorüber. Die Texte der Anthologie „In der Zukunft schwelgen“, herausgegeben von Sandra Hetzl und der Heinrich-Böll-Stiftung, widmen sich dem Blick in die Zukunft und werfen dabei komplexe Fragen auf:

Wenn die Würde des Vaters durch den Staat verletzt wurde, die Würde seiner Tochter aber durch ihn – wie kann dann eine Vergangenheitsbewältigung im Land und in der Familie gestaltet werden? Ist Queersein Privatsache? Können unterschiedliche Menschenrechte gegeneinander aufgerechnet werden und unterschiedliche politische Priorität haben?

Lesung zweier Texte über diese Verkettung von Privatem und Politischem mit anschließendem Gespräch. Unter anderem mit Rim Benrjeb, Sandra Hetzl, Kinan Hmeidan, Zeljko Marovic, Karam Nachar und Bente Scheller.

Mit
Rim Benrjeb, tunesische Autorin und Redakteurin
Kinan Hmeidan, syrischer Schauspieler.
Zeljko Marovic, deutscher Schauspieler
Karam Nachar, syrischer Politologe, Mitgründer des Jumhuriya-Collectives

Eine Kooperation von 

Sandra Hetzl, Heinrich-Böll-Stiftung, Khan Aljanub - der Schöneberger Buchladen für arabische Literatur


Von Marokko bis Bahrain: Die Jahre 2010 und 2011 markieren bis heute eine gesellschaftspolitische Zäsur in Nordafrika und im Nahen Osten. Mit unglaublichem Mut erhoben sich Millionen Menschen gegen Herrschende, deren Macht innenpolitisch auf brutaler Repression und außenpolitisch auf einer fatalen Mischung aus westlichen Interessen, Gleichgültigkeit und Kurzsichtigkeit beruhte. Das Besondere an diesen Aufständen aber ist, dass nicht sozioökonomische Forderungen im Mittelpunkt standen, sondern etwas, das geistiger scheint und existentieller ist: Würde. Vieles von dem, was die Protestierenden anstrebten, hat sich nicht erfüllt. Doch zeichnet sich in den Auseinandersetzungen der Beiträger*innen von “In der Zukunft schwelgen”, herausgegeben von Sandra Hetzl und der Heinrich-Böll-Stiftung mit dem, was sie erlebt und erreicht haben, ab, was trotz allem aus den Revolutionen gewachsen ist: Räume für Debatten, die vorher undenkbar waren, und die Möglichkeit, erstmals in einer Zukunft zu schwelgen, die sie repräsentiert.
Sandra Hetzl, Kuratorin und Übersetzerin.

 

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