TANZPLATTFORM 2022

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Vom 16. bis 20. März wird die Tanzplattform Deutschland 2022 in Berlin 13 aktuelle und bemerkenswerte Positionen des tänzerischen und choreografischen Schaffens versammeln, ermöglicht durch Förderungen der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Lottostiftung Berlin. Eine unabhängige Jury hat die 13 Produktionen für das Programm 2022 ausgewählt. Berücksichtigt wurden 535 Arbeiten, die zwischen September 2019 und Mitte September 2021 entstanden sind. Die Tanzplattform Deutschland findet seit 1994 biennal in wechselnden deutschen Städten statt.

Das tak wird während der Tanzplattform zum Ort des Austausches zwischen Berliner und internationalen Akteur:innen, Gästen der Tanzplattform, dem Publikum, der Jury und den Künstler:innen. In unterschiedlichen Formaten des gemeinsamen Gespräches und der Begegnung stehen hier Themen im Fokus, die die Tanzszene umtreibt, herausfordert und verbindet, auch jenseits der Bühne. „Dance and Crisis“, „Dance and Society“, „Dance and Transformation“ – gemeinsam wird der (eigene) Krisenmodus verhandelt, die vergangenen zwei Jahre als nicht nur kollektive Erfahrung reflektiert und deren Schwierigkeiten und Chancen nachgespürt.
Eintritt frei, limitierte Kapazität.

Weitere Informationen zu den Inhalten und den Hygienebedingungen unter www.tanzplattform2022.de


PROGRAMM IM tak THEATHER:

Dance and Crisis

Zum Stream: https://www.hau4.de/dance-and-crisis/

Do. 17.03.22, 11:00 - 13:00

Die Pandemie hinterlässt gesellschaftliche, persönliche und politische Spuren und nachhaltige Veränderungen. Gerade für die zeitgenössische Tanzszene, die immer schon international agiert, bedeuten geschlossene Grenzen, die Unmöglichkeit von Reisen und Touring tiefe Einschnitte in gewohnte Arbeitsweisen. In diesem Panel Fragen wir: Wie hat die Pandemie das künstlerische Arbeiten und insbesondere die internationale Zusammenarbeit verändert? Die darstellenden Künste – insbesondere der Tanz – zeichnen sich durch die Begegnung, reale Präsenz und Bewegung von Körpern in Zeit und Raum aus. Jedenfalls hätte das vor 2020 wohl kaum jemand in Frage gestellt. Mit der Unmöglichkeit, einander physisch zu begegnen sind jedoch auch künstlerische Formate und Strategien entstanden, die mitunter neue Zugänge und Ausdrucksmöglichkeiten geschaffen haben. 

Wir laden ein, diese Zeit der globalen Verunsicherung zu befragen: Welche Situationen wurden von den Künstler*innen und Tanzschaffende als besonders belastend oder schwierig empfunden? Welche neuen Formate und künstlerischen Ansätze werden auch zukünftig Bestand haben? Welche Chancen und Widersprüche finden sich in der Digitalität choreografischer Arbeit? Wie können internationale Beziehungen während der Pandemie aufrechterhalten werden? Wie können wir verbunden bleiben?

 

Dance and Society

Fr. 18.03.22, 11:00 - 13:00

Zum Stream: https://www.hau4.de/dance-and-society/

Künstler*innen und Kulturinstitutionen agieren aus ihren spezifischen Kontexten heraus, die von diversen Diskursen und Lebensrealitäten geprägt sind. Künstlerische Arbeit kann dabei Impulse für eine kritische Befragung gesellschaftlicher Strukturen schaffen, Räume der Reflexion und Imagination für alternative Gesellschaftsordnungen öffnen und sogar utopische Visionen greifbar machen. Gleichzeitig gibt es auf struktureller, kommunikativer und ästhetischer Ebene viele Leerstellen und unbewusste Mechanismen, die einer kritischen Befragung und Veränderung bedürfen.

Changing the Narratives
Privilegien, hegemoniale Verhältnisse und normierende Körperbilder prägen unsere Lebensrealitäten und werden auch im zeitgenössischen Tanz reproduziert und manifestiert. Wessen Geschichten werden auf den Bühnen erzählt oder finden nicht statt? Welche Körper treten wie in Erscheinung – werden als ‚besonders’, ‚divers’, ‚gesund’ oder ‚virtuos’ wahrgenommen? Welches Wissen von (Tanz-)geschichte und Körperbildern wird in künstlerischen Arbeiten vermittelt und wie wird dadurch Anerkennung und Wertschätzung reproduziert? In diesem Panel möchten wir gewachsene Repräsentationsstrukturen hinterfragen und um andere Perspektiven erweitern. Mit welcher künstlerischen Praxis und aus welcher Position heraus lässt sich an der Auflösung diskriminierender Mechanismen und Strukturen arbeiten?

Zugänge schaffen
Wie präsent und zugänglich ist zeitgenössischer Tanz in unserer Gesellschaft, wer ist unser Publikum, und wie kann Tanz stärker in unseren Alltag – auch außerhalb der Bühne – Einzug halten und Freude verbreiten? Um Tanz zugänglich zu machen, müssen wir Barrieren erkennen und abbauen. Wie vielfältig können Zugänge aussehen, wenn wir das Spektrum von Tanzvermittlung betrachten, das von kultureller Bildung, über Tanzpädagogik, Audience Development bis hin zur künstlerischen Forschung reicht? Wie können wir auch hier diskriminierenden, ausschließenden Strukturen entgegenwirken, unsere etablierten Perspektiven und Erfahrungen erweitern und neue Begegnungen 

 

Dance and Transformation

Sa. 19.03.22, 10:30 - 12.30
Zum Stream: https://www.hau4.de/dance-and-transformation/

Das Arbeiten im Krisenmodus – in Hinblick auf die Bedrohung unserer ökologischen wie sozialen Sicherheit – ist für viele nicht erst seit der Pandemie Realität. Gleichzeitig hat die kollektive Erfahrung der vergangenen zwei Jahre die Schwächen in gesellschaftlichen, globalen wie lokalen Systemen offengelegt. Wie weiter machen? Eine grundlegende Transformation innerhalb unserer Arbeits- und Lebenswelt scheint unausweichlich. Wie können wir resiliente, nachhaltige und bewegliche Strukturen schaffen? Welche kritische Kraft schreiben wir dem Tanz in politischen, gesellschaftlichen und ökologischen Prozessen zu und wie er als krisenerprobte Kunstform reale Veränderungen anstoßen?

Foto: Wilfried Hösel

Daniel Conant

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