Eine auf Zeitzeugenerinnerungen basierende performative Rekonstruktion des Zwangslagers für Sinti und Roma in Marzahn-Hellersdorf
Es hat furchtbar gestunken. Normalerweise hätten wir uns an einem solchen Ort nie aufgehalten, schon allein wegen unserer Gesetze nicht, die das verbieten. Wir wurden aber zwangsweise dort abgestellt. (Otto Rosenberg)
Heute ein unscheinbarer Ort zwischen Hochhäusern und S-Bahngleisen in Marzahn-Hellersdorf – doch von 1936 bis 1945 befand sich hier ein Sammellager für Sinti und Roma. Die Verschleppung und Festsetzung der Volksgruppe auf diesem Platz war der erste Schritt zu ihrer systematischen Verfolgung und Vernichtung. Für die mediale Theaterperformance hat sich das Ensemble aus jungen Menschen und Schauspieler*innen auf die Spurensuche nach der Geschichte des „Rastplatz Marzahn“ begeben. Die Gruppe wird zum Medium für die Erinnerungen von Zeitzeug*innen und ihren Schicksalen, die sich mit Bildern und Videos verbinden und so das ehemalige Zwangslager erfahrbar machen.
Ergänzt durch heutige Stimmen zum Leben der Sinti und Roma schlägt die Inszenierung den Bogen zur Gegenwart und verschafft dem Ort und seiner Geschichte so erneut Aktualität und Aufmerksamkeit.
Mit: Hanan Alibrahim, Valerya Ekidona Brusky, Vivian Heine, Sabrina Hirchert, Mehdi Moinzadeh, Madleen Schluck, Emelie Stein, Rudi Stein, Joschla Weiß
Konzept, Regie: Susanne Chrudina I Ausstattung: Stefan Oppenländer I Video: Branka Pavlović I Fotografie: Nihad Nino Pušija I Dramaturgie: Anna-Sophie Lühmann I Technische Leitung, Licht: Ralph Arndt I Regieassistenz: Chris Wohlrab I Pädagogische Begleitung: Jördis Gierig I Produktionsleitung: Tine Elbel I Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Paulina Papenfuß I Grafik: Ulrich Kochinke I Wissenschaftliche Beratung: Barbara Danckwortt
Eine Produktion der spreeagenten Berlin in Kooperation mit dem Theater o.N. und der Ernst-Haeckel-Schule.
Gefördert durch die Stiftung “Erinnerung, Verantwortung und Zukunft” (EVZ) und den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung.
Unter der Schirmherrschaft von Petra Rosenberg, Vorsitzende Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V.
Weitere Spieltermine:
18.10.2017 19:00 Uhr Eastend (Premiere) JFE Eastend-Berlin, Tangermünder Straße 127, 12627 Berlin
19.10.2017 11:00 Uhr Eastend
09.11.2017 Ernst-Haeckel-Schule, Luckenwalder Straße 53, 12629 Berlin
Infos und Reservierung für Vorstellungen im Eastend und Ernst Haeckel Schule
Im Anschluss an die Abendvorstellung gibt es ein Nachgespräch im Rahmen von Theaterscoutings Berlin.