In der Version von unitedOFFproductions sind HANSEL und GRETA „europäische Geschwister“, die wie im Märchen von ihren Eltern in die weite unbekannte Welt geschickt werden, um dort - fern der wirtschaftlichen Not in ihren Heimatländern - ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen.

Sie machen sich, unabhängig voneinander, aus Rumänien und Griechenland auf den Weg. Verlockt von den verheißungsvollen Versprechungen dubioser Arbeitsvermittler und Subunternehmer, landen sie als Billiglöhner in einem riesigen deutschen Schlachthof. Sie sind schockiert über die ausbeuterischen Verhältnisse in diesem „Hexenhaus“. Deutschland - das hatten sie sich ganz anders vorgestellt. Doch sie wollen sich nicht unterkriegen lassen. Bald schon schmieden sie einen Plan, um sich gemeinsam gegen die unakzeptablen Ungerechtigkeiten und bösen Tricksereien des Vorarbeiters und der Firmenleitung zur Wehr zu setzen...
Hansel und Greta von unitedOFFproductions fokussiert die Lebens- und (Leih-) Arbeitsbedingungen heutiger europäischer Wanderarbeiter, die in Deutschland häufig sklavenähnlichen Beschäftigungsverhältnissen ausgesetzt sind. Über das Motiv der industriellen Fleischproduktion gehen wir außerdem der Frage nach unserem Konsum und Ernährungsverhalten nach. Wo kommt eigentlich unser täglich’ Fleisch her und unter welchen Bedingungen wird es produziert? Warum sind Billigprodukte so billig?
Wie sehen die globalen Konsequenzen der Massentierhaltung aus? Und: Was kann man tun, um Dinge zu verändern, die ausweglos erscheinen?

Die SchauspielerInnen des Ensembles aus Spanien, Rumänien, Griechenland, Italien und Deutschland präsentieren in fliegendem Wechsel sämtliche Rollen. Sie nehmen die jüngeren und älteren Zuschauer mit auf einen bizarren Märchen-Trip durch das dunkle, labyrinthische Dickicht des aktuellen europäischen Arbeitsmarkts.

Die Produktion ist der 2. Teil der Projektreihe von unitedOFFproductions, die sich mit dem Thema der Lebens- und Arbeitsbedingungen in der EU beschäftigt. Den Auftakt der Reihe bildete die sehr erfolgreiche Produktion Eigentlich wollte ich nach Finnland! (2014), mit knapp 40 Vorstellungen.

Mit: Lidia Cangiano, Alexandru Cirneala, Mirca Preißler, Eneko Sanz, Athena Tsantekidou, Carsten Wilhelm
Regie, Konzept: Dieter Krockauer
Dramaturgie, Bühne: Graciela González de la Fuente

Texte: Interviewpartner und Ensemble

Textfassung, Interviews: D. Krockauer, G. Glez. de la Fuente
Videos, Grafik: Hendrik Schneller
Organisation, Produktionsleitung: E. Sanz
Lichtdesign: Fabian Bleisch
Technische Koordination: D. Krockauer

Wir danken unseren InterviewpartnerInnen: Carlos Carabaña (Journalist, Spanien), Murat Gülap (Halal-Schlachter Berlin), Constanze Gülle (Vegan- Aktivistin Berlin), Stefanie Hess (Campaignerin Weltfriedensdienst Berlin), Yaouza Issifou (afrikanischer Leiharbeiter in Deutschland), Cornelia Koch (ehemalige Betriebsrätin IG Metall Wolfsburg), Dr. Wilfried Reuter (buddhistischer Dharma-Lehrer Berlin).

With english subtitles